Journal
Das Journal bietet Kostproben aus Büchern, die in den Schreibrunden der Edition Unik entstanden sind. Erfahrungsberichte von Teilnehmenden bilden eine zweite Kategorie von Journalbeiträgen.
Mein eigenes Buch schreiben
Schon länger hatte ich mich mit dem Gedanken befasst, ein biografisches Buch über meine Kindheit zu schreiben. Als mein Entschluss endlich feststand, meldete ich mich bei der Edition Unik an. Danach war mir etwas mulmig. Konnte ich das?
Die Norweger
Nach dem schrecklichen 1. April 1944 dauerte es noch ein ganzes Jahr, bis der Krieg wirklich zu Ende ging. Unsere Stadt wurde, zum Teil mit finanzieller Hilfe aus den USA, nach und nach wieder aufgebaut. Ganz in der Nähe meines Elternhauses entstanden grosse Barackenlager, die ursprünglich für die Obdachlosen gedacht waren, die bei der Bombardierung der Stadt ihr Zuhause verloren hatten…
Durch ein Wunder blieb ich am Leben
«JA zum Leben» ist die Geschichte eines besonderen Lebenswegs. Während der Lehre bei den SBB wurden mir durch eine Rangierlokomotive beide Beine abgefahren. Innert Sekunden veränderte sich mein Leben auf brutale Weise. Wie weiter?
Dem Frosch ist kalt
Mit der Geburt des dritten Kindes kam ein Kindermädchen ins Haus. Es war zu anstrengend für die Mutter mit einem Neugeborenen und zwei Kleinkindern. Die Dreijährige war von Anfang an immer wieder krank gewesen und ihr Sorgenkind. Das Kind atmete mit Schwierigkeiten, schlief sehr unruhig und hatte nur sehr langsam an Gewicht gewonnen. Die ältere Tochter dagegen war nicht zu bändigen…
Tagebuch schreiben – schreiben übers Schreiben
Eine Bilanz will ich nicht ziehen, sagt ihr Freund, ich bin ja schliesslich kein Buchhalter. Aber ein paar zusammenfassende Gedanken sind schon am Platz: Was sagen mir alle meine Tagebücher? Wie ist das mit dem «Schreiben übers Schreiben»?
Orte (Tektonik)
Riehen, Rieche im Dialekt, soll als Wort verwandt sein mit Rist, Fussrist und hätte die Form eines konvex gekrümmten Sattels zwischen zwei Hügeln bezeichnet. Da kommt am ehesten die Senke zwischen dem Maienbühl und dem Mittelberg infrage, beide mit gut vierhundert Metern gleich hoch. Dazwischen, am tiefsten Punkt, liegt Inzlingen, schon ennet der Grenze im badischen Nachbarland. Das sanfte Tal nach Riehen hinunter plätschert der Aubach.
Ein Buch, ein richtiges Buch
Ein Buch, ein richtiges Buch. Die Seite wechseln von der Leserin zur Autorin – meine Freundin hatte es geschafft, ich war mehr als beeindruckt. In gerade einmal vier Monaten. V-i-e-r. Meine Bewunderung war gross. Sie erzählte vom Edition-Unik-Projekt. Ich notierte mir den Namen und sah mir später die Webseite an. Seriöse Aufmachung, klar und einfach.
Grossvater Albert
Mein Grossvater hatte als junger Mann bei der päpstlichen Schweizergarde im Vatikan gedient. Er war stolz, diese aussergewöhnliche Erfahrung gemacht zu haben. Mit seiner eloquenten Gabe erzählte und schilderte er diese Periode als eine Lehre fürs Leben.
«Käfer Josephine» und Elisabeths Barfussweg
Im Jahre 1966 habe ich Autofahren gelernt. Ich hatte Fahrschule mit einem Fahrlehrer aus Burgdorf. Eine Fahrstunde mit Lehrer kostete 16 Franken, zu dieser Zeit ein grosser Betrag. Zum Glück kam ab und zu mein Vater oder Bruder Hansjakob mit mir auf die Strasse und vor allem in die Stadt Bern.
Gedichte von Lotti Kofler
Ein kostbarer Besitz in meiner Primarschulzeit hiess Poesiealbum. Das erste Album hatte einen Überzug aus Stoff. Das Design des Stoffs war echt Fünfzigerjahre: olivgrüne, grosse stilisierte Blätter mit roten und gelben Farbklecksen auf weissem Grund.